Für den offiziellen Reiseführer Visit Seattle geschrieben von Andrew Collins

Alle sind willkommen

Der belaubte Stadtteil Capitol Hill liegt östlich der Innenstadt und ist bunt, schrill und LGBT-freundlich. In Indie-Mode, selbstgeröstetem Kaffee und selbstgebrannten Spirituosen, avantgardistischer Gastronomie, Live-Musik und Clubs zum Sehen und Gesehenwerden gilt der Bezirk als Trendsetter.

General Porpoise Photo: Ali Daniels

Essen

Moderne Abwandlungen traditioneller asiatischer Gerichte sind die Hauptattraktion solch eleganter Restaurants wie dem Stateside mit seinem gewagt gewürzten französisch-vietnamesischen Angebot und einem geschmackvollen Interieur, dem skurrilen, von Imbisswagen inspirierten Trove mit seinen koreanische Grillspezialitäten, Udon-Nudeln und dekadenten Parfaits mit gefrorener Eiercreme, oder dem Nue, einer gepflegten Gaststätte voller Erinnerungsstücke, die Essen wie auf Asiens Straßen serviert.

Wenn man gerne Menschen beobachtet, dann ist in diesem lebhaften, energiegeladenen Stadtteil der Brunch die wichtigste Mahlzeit des Tages. Schauen Sie mal im rustikal-bodenständigen Americana vorbei, um Arme Ritter und Schweinebauch mit Ahornglasur zu probieren, oder im Witness, wo man die Küche der Südstaaten mit weichen Brötchen und Soße, Buttermilch-Beignets und einem Bourbon-Apfelwein kulinarisch würdigt.

Die bekannte einheimische Star-Köchin Renee Erickson hat hier gleich drei Restaurants mit unterschiedlichen Schwerpunkten eröffnet: Im Bateau gibt es hauptsächlich Fleisch frisch vom Bauernhof, in der Bar Melusine rohe Meeresfrüchte und im General Porpoise Gourmet-Doughnuts und Kaffee. Apropos Süßes: Wenn Sie schon in Capitol Hill sind, sollten Sie auf keinen Fall versäumen, Honig-Lavendel- oder Earl-Grey-Eiscreme aus eigener Herstellung in Molly Moon’s zu kosten.

Photo: Amber Zbitnoff Photography

Einkaufen

NUBE bietet umweltfreundliche und zugleich stilvolle Waren an, zum Beispiel Taschen, Schmuck und Kleidung aus organischen und wiederverwerteten Materialien. Gleich um die Ecke verkauft Totokaelo erstaunlich schlichte und doch kunstvolle Haushaltswaren sowie Damen- und Herrenmode. Im Norden des Stadtteils finden Sie einen hübschen Komplex im englischen Tudor-Stil mit edlen Einzelhandelsgeschäften, darunter Freeman mit ebenso robuster wie modischer Herrenbekleidung, die hier in Seattle hergestellt wird, und KOBO, ein wahres Schmuckkästchen japanischer Kunst und Gestaltung, wo es Vogelhäuschen im Midcentury-Stil, Lacksalatschüsseln und importierten Weihrauch aus Kyoto zu kaufen gibt.

Photo: David Newman

Entdecken

Unternehmen Sie einen „Baumspaziergang“ (siehe Karte unter seattle.gov/trees/treewalks.htm) durch den prächtigen Volunteer Park, und bestaunen Sie dort die Fächerahorne, Kastanieneichen und Dutzende anderer Baumarten, die in diesem hochgelegenen Refugium sprießen und gedeihen, wo außerdem das Seattle Asian Art Museum seinen Standort hat.

Eine weitere sehr beliebte Beschäftigung in Capitol Hill sind Kneipentouren, bei denen man hausgemixte Cocktails, regionale Weine und einheimische Biere kennenlernt. Die hübsche Revolution Wine Bar bietet eine eindrucksvolle Auswahl an Weinen aus Washington, während sich die vornehme Tavern Law (wie auch ihre Schwester-Bar Needle & Thread, die wie eine Flüsterkneipe aufgemacht und nur mit Reservierung zu betreten ist) mit kreativen Cocktails in kürzester Zeit eine treue Gefolgschaft aufgebaut hat.